Vision

Der Satz „Das haben wir schon immer so gemacht!“ ist den Nominierten in dieser Kategorie fremd! Sie denken in anderen Dimensionen! Sie wollen mit Ihrer zukunftsweisenden Vision Möglichkeiten schaffen und die Welt verändern! Bahnbrechende Ideen und spektakuläre Lösungsansätze zu aktuellen Themen mit disruptivem Potenzial, Leuchtturmcharakter und branchenübergreifender Strahlkraft stehen im Mittelpnkt der Kategorie „Vision“. 

In diesem Jahr hat es die minds GmbH i.G. geschafft und ist Träger des Innovationspreises Niedersachsen 2019 in der Kategorie „Vision“.

Kultur schaffen in 3D

V. l.: Wissenschaftsminister Björn Thümler, Dr. Hildegard Sander (Stellvertretende Vorstandsvorsitzende Innovationsnetzwerk Niedersachsen), Artjom Koop (minds GmbH i.G.), Nicole Beißner (minds GmbH i.G.), Prof. Stephan Reichl (Technische Universität Braunschweig), Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann

 

Die Idee

Die Entwicklung eines neuen Arzneimittels dauert über zehn Jahre und kostet mittlerweile mehr als eine Milliarde Dollar. Trotz moderner Forschung führen aktuelle präklinische Testsysteme, wie Tierversuche und statische Zellkulturmodelle, oft zu irreführenden oder ungenauen Ergebnissen, sodass die aktuelle Erfolgsquote nur bei etwa zehn Prozent liegt.

Durch unsere Forschungen konnten erfolgreich modernste 3D-Zellkulturmodelle mit dynamischen Mikrofluidiksystemen kombiniert werden. Diese mit einer Online-Sensorik ausgestatteten Systeme ermöglichen es, die physiologischen Gegebenheiten besser abzubilden. Dadurch können neue Wirkstoffe tierversuchsfrei, schneller, preiswerter und vor allem präziser durch die präklinische Forschung geschleust werden. Durch die Skalierung der Technologie auf weitere Gewebemodelle (beispielsweise Auge, Darm oder Haut) sowie die Automatisierung, ist eine enorme Zeit- und damit verbundene Kostenersparnis möglich. Auf diese Weise kann die Gesellschaft schneller von Innovationen profitieren, was letztlich auch die Entwicklung bisher als unrentabel geltender Medikamente ermöglicht.

Die Bedeutung für Niedersachsen

Nicht nur in der Pharmabranche, sondern auch bei der Prüfung von Kosmetika, für die keine Tierversuche mehr verwendet werden dürfen, und bei der Gefährdungsbeurteilung von Chemikalien kann das System kostengünstiger, schneller und tierversuchsfrei eingesetzt werden.

Die langfristige Zusammenarbeit mit der Technische Universität Braunschweig und Kooperationen mit niedersächsischen Unternehmen aus den Bereichen Kunststoff- und Zellkulturtechnik ermöglichen die zügige Durchführung verlässlicher Tests in mehreren Szenarien und die stetige Weiterentwicklung der Einzelkomponenten. Die Möglichkeit, diese Synergieeffekte zu nutzen, machen Niedersachsen auch in Zukunft zu einem attraktiven Standort für Hightechunternehmen.

Europaweit ist durch die neu entwickelten Technologien eine Stärkung der Forschungsabteilungen zu erwarten. Führten doch immer striktere EU-Richtlinien zur Nutzung von Tierversuchen für die Unbedenklichkeitsprüfung von Produkten in der Chemie- und Kosmetikindustrie in der Vergangenheit dazu, dass die Forschungsabteilungen ins Ausland mit geringeren Auflagen verlagert wurden. Ein Umstand dem die Lösungen der minds GmbH entgegenwirken.

Projektpartner:

  • IMT TU-Braunschweig (Braunschweig)
  • IPhT TU-Braunschweig (Braunschweig)
  • TPK Kunststofftechnik (Nörten-Hardenberg)
  • InSCREENex (Braunschweig)


Das waren die weiteren nominierten Projekte

 



Bei Fragen steht Ihnen die Geschäftsstelle des Innovationsnetzwerks Niedersachsen gern zur Verfügung:

Anja Sprich
innovationspreis@nds.de
Tel: (0511) 760 726-22

Innovationsnetzwerk Niedersachsen
c/o Innovationszentrum Niedersachsen GmbH
Schillerstraße 32
30159 Hannover